Der Garten von Pojega empfängt Architekturstudenten aus Hongkong und von der UCL

Im grünen Herzen der Valpolicella, wo sich Geschichte, Landschaft und Kultur verbinden, wurde der Garten von Pojega zur außergewöhnlichen Kulisse für den Besuch zweier renommierter internationaler Universitäten: der University of Hong Kong und der Bartlett School of Architecture am University College London (UCL). Eine Begegnung zwischen Kulturen, Perspektiven und Generationen – mit dem Landschaftsraum als zentrales Thema, verstanden als ästhetisches und gestalterisches Erlebnis.
Ziel des Besuchs war es, den Landschaftsraum der Valpolicella in seiner ganzen Tiefe und Vielfalt zu erforschen. Eine Gegend, in der Weinberge, Olivenhaine und landwirtschaftlich genutzte Flächen mit der stilisierten Ordnung historischer Gartenkunst koexistieren.
Im Mittelpunkt stand die Beziehung zwischen produktiven Grünflächen – etwa Weinbergen – und dem italienischen historischen Garten als Ort des Vergnügens und der Kontemplation. Der Garten von Pojega, im 18. Jahrhundert vom Architekten Luigi Trezza entworfen, bot ein ideales Beispiel, um zu reflektieren, wie Landschaftsgestaltung Tradition, Funktionalität und Emotion vereinen kann.
Als seltenes, gut erhaltenes Beispiel eines italienischen Gartens verbindet Pojega geometrische Strenge, grüne Theaterarchitektur und weite Ausblicke über die Agrarlandschaft der Valpolicella. Ein anschauliches Modell für die Harmonie zwischen historischem Erbe und landwirtschaftlicher Nutzung, das nun einer neuen Generation von Landschaftsarchitekt:innen nähergebracht wurde.
Ein Ort der Inspiration, der Gastfreundschaft und des Lernens
Dieser Besuch ist Teil eines größeren Projekts, das den Garten von Pojega als lebendigen Raum positioniert – als Ort, der Gefühle und Reflexionen hervorruft. Mehr als nur Gastfreundschaft bedeutet dies eine authentische Form der Aufnahme, in der die Besucher – ganz im Sinne des Gartenarchitekten – zu „lebenden Dekorationen“ werden.
Die Studierenden des Masterstudiengangs Landschaftsarchitektur der UCL, begleitet von Professor Gunther Galligioni, erkundeten den Aufbau des Gartens mit großer Aufmerksamkeit. „Wir waren beeindruckt von der Neuinterpretation der klassischen italienischen Gartentopoi und von der einzigartigen Lage des Gartens in den Hügeln der Valpolicella“, erklärte Galligioni. „Die Restaurierung und der Dialog mit dem Weinbau zeigen ein gelungenes Beispiel für die Verbindung von historischem Landschaftserbe und landwirtschaftlicher Produktion.“

Internationale Stimmen entdecken die Schönheit von Pojega
Auch Professor Kentaro Nagano vom Hong Kong Design Institute forderte seine Studierenden auf, die im Garten erlebten Emotionen zu schildern – es entstand ein vielstimmiges Bild persönlicher Eindrücke.
Yauhingwai beschrieb den Garten als „lebendiges Gemälde“ voller Harmonie und Gelassenheit. Reo Wong Mi hob die Wege hervor, die zur Erkundung einladen, insbesondere zum versteckten Juwel des Hidden Garden. Alistar Wong Long Yat fand in der Lichtführung und Pflanzenkomposition Inspiration für eigene Projekte. Für Galang Shantel Abigail Sanchez war die Fähigkeit des Gartens, Staunen und Besinnung hervorzurufen, außergewöhnlich.
Rain erkannte in Pojega einen ökologischen und gestalterischen Denkansatz: „Der Garten inspiriert dazu, Gebäude als organische Erweiterung der natürlichen Umgebung zu verstehen – ein Weg, den das zeitgenössische Design weiterverfolgen sollte.“ Und Po Hiu Ching beschrieb das Erlebnis als immersiv: „Beim Durchqueren des Gartens entsteht durch hohe, gepflegte Bäume und das einfallende Sonnenlicht ein majestätischer Korridor aus Licht und Blättern.“

Ein Vorgeschmack auf die Valpolicella
Zum Abschluss des Erlebnisses fand eine Verkostung des „Pojega Guerrieri Rizzardi“ Valpolicella Classico Superiore Ripasso statt – ein Wein, dessen Name direkt vom Garten der Familie Rizzardi inspiriert ist. Er bereicherte den Tag mit einem echten „Geschmack“ des Territoriums. Ein Wein, der laut Yauhingwai „körperreich und vielschichtig ist – als könne man die lokale Erde und Sonne schmecken“.
Der Garten von Pojega erwies sich einmal mehr nicht nur als Kulisse, sondern als eigentlicher Protagonist – ein Ort, an dem Landschaft, Landwirtschaft und Architektur zu einem inspirierenden, lehrreichen und ästhetischen Ganzen verschmelzen.
